Der Kanne neue Kleider

Apr 2, 2018
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Erstellt von: Wolfgang Titze
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Kategorie: Allgemein
Seit 2012 gestalten renommierte Keramiker Europas die Form der Rheinsberger Teekanne mit der eigenen Handschrift. Bisher sind es 144 Teekannen von 103 Keramikern oder Werkstätten.

Die Idee nach 250 Jahren Keramik in Rheinsberg und nach mehr als 100 Jahren Carstens-Keramik in Rheinsberg: Eine Rohform der „Rheinsberger Teekanne”, die es in ihrem grundsätzlichen Design etwa seit 1920 gibt, wird von den besten Töpfern und Keramikern Europas neu gestaltet. Den Künstlern wurden alle Freiheiten gelassen. Wichtig aber sollte sein: Es mußte ausschließlich die gegossene, immer gleiche Form der Rheinsberger Teekanne genutzt werden. Und: Der Urheber der Kanne mußte aufgrund seiner Technik, seiner Spezifik, seiner Handschrift erkennbar sein.

Einfach gedacht. Die Kanne wurde ja in der Manufaktur gegossen. Eine immer gleiche Form war also grundsätzlich gewährleistet. 

Dann kamen die Probleme: Die Rheinsberger Kanne wird mit weißbrennendem Ton für einen Glattbrand bei etwa 1050 Grad gegossen. Manche Keramiker benötigen aber rotbrennenden Ton. Oder schwarzbrennenden. Der eine wollte möglichst eine geschrühte Kanne, die andere eine lederharte oder knochentrockene, Steinzeugbrenner brauchen einen Ton, der mindestens 1240 Grad aushält, den Holzbrennern reicht nicht einmal diese Brenntemperatur. Ihr Ton ist deshalb auch mit Schamotte angereichert. Kann man diesen Ton zum Aufbauen und Drehen verflüssigen und gießen? Und was ist mit den Porzellinern?

Die meisten Keramiker trafen wir auf einem der Töpfer- und Keramikermärkte in Europa. Im ersten Jahr präsentierten wir in der Regel die Idee, im zweiten Jahr brachten wir die gewünschte Form mit dem gewünschtem Ton und im gewünschtem Zustand, im dritten Jahr bekamen wir, wenn wir Glück hatten, die fertigen Kannen. Manchmal aber auch erst im 4. oder 5. Jahr.  

 

 

 

 

 

 So entstandim Laufe der Jahre eine faszinierende Sammlung. 

 Uns faszinierte, mit welchem Engagement, mit welcher Begeisterung sich die besten Keramiker Europas an diesem Projekt beteiligt haben. Sie erahnten sofort die Bedeutung einer solchen Sammlung. Und schließlich war es eine Frage der Ehre, sich in die Gruppe dieser Kollegen einreihen zu können.

Wir waren jedes Mal von den Ergebnissen überrascht und begeistert. Die Aktion dauert an.

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