Rheinsberger Jahresbecher 2021
Fabelhaftes in keramischen Bildern
Kontrastprogramm: Nach der Berliner Porzellinerin Juliane Herden, die den Rheinsberger Jahresbecher 2020 aus feinem Porzellan und ungewöhnlichem Design fertigte, folgt in diesem Jahr Hans-Peter Meyer aus Bischofswerda.
Was der Bischofswerdaer schafft, ist einzigartig in der Region – und selten in Deutschland. Hans-Peter Meyer hat sich der Fayencemalerei verschrieben, er bietet gewissermaßen keramische Malerei. Jedes von ihm geschaffene Stück ist ein Kunstwerk.
Hans-Peter Meyer dreht seine Gefäße auf der Töpferscheibe, baut sie aus Tonplatten auf oder formt seine Figuren frei per Hand. Dann werden sie bei 900 °C gebrannt. Nun erhalten die Arbeiten eine weißdeckende Zinnglasur. Darauf malt er anschließend mit speziellen Fayencefarben seine phantasievollen Bildmotive. Eine Technik, die im italienischen Faenza ihren Ursprung hat. Anschließend erfolgt ein Glattbrand bei 1000 - 1140°C. Dabei verschmelzen die Farben mit der Zinnglasur, es entsteht eine glänzende glatte Oberfläche. elegant, in sanften, matten Farben und herrlich weicher Haptik.
Nicht nur im Aussehen, auch im Inhalt folgen seine Werke dem Detail. Was er gestaltet, muss in der Aussage stimmen. Er liest dafür viel – und fördert mitunter Erstaunliches zutage. Freiherrn Karl von Drais fand mit seiner „Laufmaschine“ ebenso Eingang in seine keramischen Bilder wie Luther, Friedrich der Große oder Fontane, deutsche Architektur, griechische Mythen und lausitzer Flora und Fauna.
Immer wieder experimentiert Meyer. Zur Zeit verstärkt mit Ascheglasuren, die ein aquarellartiges Glasurbild entstehen läßt.
Die Jahresbecher sind natürlich sämtlich Unikate.